Disziplin – Was löst dieses Wort in dir aus? Grusel? Fällt es dir auch so schwer deine Ziele zu erreichen und wirklich durchzuhalten, wenn es unbequem wird? So ging es mir auch.
Für mich brachte das Wort Disziplin die Strenge meiner Eltern hoch. Sie wollten mich dazu zwingen mich nur noch auf die Schule zu konzentrieren und Klamotten, Jungs und alles für ein pubertierendes Mädchen Spaßige, zur Seite zu schieben.
Meine gesamte Jugend kämpfte ich: Sie gegen mich und ich gegen sie. Der Freigeist gegen die strengen Spaßverderber. Nachdem sie mir jahrelang Disziplin aufgezwungen hatten, konnte ich es kaum erwarten meine Freiheit auszuleben, sobald ich aus dem Elternhaus war.
Ich merkte wie schwer es mir fiel mich für mein Studium auf den Arsch zu setzen und den Berg an Stoff zu lernen – so hatte ich doch stets gegen die Disziplin gekämpft.
Mit den folgenden 5 Schritten, kannst auch du Disziplin lernen und zum Disziplin Boss wachsen:
1. Definiere Disziplin neu
Ich wurde herausgefordert Disziplin neu zu erfinden, als etwas Positives, das mich dazu bringt meine Ziele zu erreichen.
Weil ich keine eiserne Willenskraft mitbrachte, habe ich angefangen mich selbst zu managen, um meine Ziele zu erreichen. „Managen“ hört sich kalt und herzlos an, nicht wahr?
Nicht, wenn du es so für dich definierst: Sich selbst managen als größte Form von Selbstliebe indem du kurzzeitige Vergnügen für die Erfüllung deiner Herzensziele aufschiebst. Weil du dir alles geben willst, was dich glücklich macht. Nicht nur das, was einfach zu erreichen ist.
Versuche auch du Disziplin neu für dich zu erfinden und als etwas Liebevolles zu sehen, was dir dabei hilft deine kühnsten Wünsche zu erfüllen. Disziplin bringt Erfolgserlebnisse, die dich glücklich machen. Willenskraft ist dabei der Stoff, der dich zu deinen Träumen bringt. Löse die negative Behaftung von Disziplin, die die meisten von uns aus der Schule und dem Elternhaus mitbekommen haben und freue dich auf die Ergebnisse, die Disziplin mit sich bringt.
Willenskraft trainieren – Stelle dir vor, dass es zwei Versionen von dir gibt: Die eine, die fit, gesund und erfolgreich sein und die andere, die sich die Schokoladen-Eclairs in den Mund schieben und sich auf der Couch eine Serie nach der anderen reinziehen will. Es kommt darauf an, in welcher Stimmung, in welcher Verfassung du bist, ob du die eine oder die andere Version von dir entscheiden lässt.
2. Willenskraft stärken – baue eine Beziehung zu deinem Zukunfts-Ich auf
Untersuchungen zeigen, dass ein wichtiger Faktor dafür, ob du deine zukünftigen Ziele erreichen wirst oder nicht, ist, wie sehr du dich mit deinem Zukunfts-Ich identifizierst.
Ist dein Zukunfts-Ich nur eine abstrakte Person, zu der du gar keinen Bezug hast? Oder denkst du darüber nach, wie dein Alltag in einigen Jahren oder auch Jahrzehnten aussehen wird? Bist du dir bewusst, dass du heute beeinflusst, wie es dir in fünf Jahren gehen wird? Bist du dir bewusst, dass deine Gefühle in einigen Jahren genauso wichtig und real sein werden?
Hier sind zwei einfache Übungen, deinem Zukunfts-Ich näher zu kommen. Versetze dich in deine Situation in einigen Jahren und sei dabei so detailliert und ausführlich wie es nur geht:
Brief von deinem Zukunfts-Ich
- Schreibe einen Brief von deinem Zukunfts-Ich an dein Jetzt-Ich und bedanke dich dafür, dass du heute so eine gute Grundlage geschaffen hast. „Danke, dass du Geld angelegt hast und ich jetzt viel entspannter leben kann….Danke, dass du so gut auf deine Gesundheit geachtet hast und ich jetzt im Alter immer noch fit und gesund bin.“
Zwei Versionen deiner Zukunft
- Stell dir vor wie du in der Zukunft einkaufen gehst (oder etwas anderes Triviales tust). Stell dir diese Situation einmal in der Version vor, wo du die entsprechenden Dinge getan hast, die für dein Ziel notwendig waren und einmal wo du sie nicht getan hast. Wie verändert sich die Situation für dein Zukunfts-Ich? Wie fühlt sich das an, diese Chance verpasst zu haben und nicht alles dafür getan zu haben, dass es dir in Zukunft gut geht?
So baust du eine Beziehung zu deinem Zukunfts-Ich auf und machst dir wirklich bewusst, welche Auswirkungen dein jetziges Verhalten hat. So kannst du bewusst die Alltagsroutinen wählen, die deinem Zukunfts-Ich helfen. Ab und zu darf es dann auch wieder das Schoko-Eclair sein, um dein Jetzt-Ich glücklich zu machen Deine Routinen helfen ja deinem Zukunfts-Ich 😉
3. Zeige dir gegenüber Mitgefühl
Begegne dir bei deiner Reise disziplinierter zu werden stets ausschließlich mit Liebe und Verständnis. Studien zeigen: Die, die am härtesten zu sich selbst sind, erreichen ihre Ziele am wenigsten. Schon so simple Zusprüche zu dir selbst wie: „Das kann jedem passieren“ oder „Das ist ja nur menschlich manchmal abzurutschen“, bewirken einen erheblichen Anstieg der Wahrscheinlichkeit dein Ziel zu erreichen. Formuliere am besten für solche Fälle jetzt schon eine Message des Mitgefühls: Was würdest du in solch einem Fall zu jemandem sagen, den du liebst? Sag es zu dir selbst.
4. Manage die Risiken abzurutschen
Im Projektmanagement überlässt man das Erreichen eines bestimmten Zieles nicht dem Zufall und erhöht strategisch die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Alle möglichen Risiken, das Ziel nicht zu erreichen, werden aufgeschrieben, Maßnahmen, um dem Risiko entgegenzuwirken werden definiert und die Risiken stets im Auge behalten. Diese Methode kannst du auch für das Erreichen deiner persönlichen Ziele nutzen.
Passe deine Umgebung an dein gewünschtes Ziel an. Mache die gewünschte Handlung besonders wahrscheinlich und minimiere so das Risiko abzurutschen. Willst du gesünder essen, hab immer genügend gesunde Optionen im Kühlschrank. Willst du mehr Sport machen, hab die Sportklamotten sichtbar bereit liegen. Willst du am PC arbeiten, hab deinen Schreibtisch aufgeräumt und einladend. Willst du weniger TV schauen, nimm die Batterien aus der Fernbedienung. Lässt du dich vom Handy ablenken, schalte es auf Flugmodus und leg es in einen anderen Raum.
Vertraue nicht einfach auf deine Willenskraft, um durchzuhalten. Manage dich selbst indem du deine Umgebung genauso gestaltest, wie es deinen Zielen dienlich ist. Mache es dir so leichter bis die Änderung zu einer neuen Gewohnheit wird. Behalte die Risiken abzurutschen so im Auge und ergreife im Voraus Maßnahmen, um diese zu minimieren.
5. Setze Willenskraft-Pushs ein
Ein weiterer ganz praktischer Faktor, der deine Willenskraft beeinflusst, ist eine gesunde Lebensweise. Studien zeigen deutlich, dass sich z. B. regelmäßiger Sport direkt auf die Fähigkeit auswirkt Kurzzeitbelohnungen zu widerstehen, um langfristige Ziele zu erreichen. Sport, Meditation, gesundes Essen, Verzicht auf Alkohol und ausreichend Schlaf wirken sich wie Willenskraft-Pushs aus und helfen dir deine Ziele zu erreichen.
Zusammengefasst sind es fünf Punkte, die du beachten solltest, wenn du zum Disziplin Boss werden willst:
- Definiere Disziplin neu
- Baue eine Beziehung zu deinem Zukunfts-Ich auf
- Zeige dir gegenüber Mitgefühl
- Manage die Risiken abzurutschen
- Setze Willenskraft-Pushs ein
Hilf dir so selbst deine Ziele zu erreichen – weil du es dir wert bist